Burg San Gottardo

Ein rares Beispiel in der Gegend von Corona, von einem geheimnisvollen Nimbus umgeben

Die Burg San Gottardo (Castel San Gottardo) ist eine Burg in spektakulärer Lage, eingebettet in den Felsspalt oberhalb der Steilwand der Ortschaft von Mezzocorona. Attraktiv nicht nur wegen ihrer Lage, sondern auch wegen der Legende eines Drachens, der hier sein Habitat hatte: Einer Legende, die vor einigen Jahren mehr oder weniger glaubwürdige Bestätigung fand, nämlich dank der Spuren von Basilisken bzw. Dinosauriern.

Die Burg - ein rares Beispiel in der Gegend von Corona, - im mittelalterlichen Baustil, in einer unterhalb vom Felsen gelegenen Höhle, war eines der imposantesten Bauwerke des gesamten Fürstbistums von Trient. Ursprünglich als „Corona di Mezo” benannt, erhielt die Burg wesentlich später den auch noch heute geläufigen Namen „San Gottardo”. „Mezo” bezog sich auf die Gegend, die sich links und rechts vom Wildbach Noce ausdehnt, wobei „medium“ auf den lateinischen Begriff einer Ebene hinweist.

Die Höhle in der die Burgruine liegt, ist auf einem steilen Weg, der beim unterhalb liegenden Schloss beginnt, in etwa 20 Minuten erreichbar (heute unbefahrbar). Trotz des fortgeschrittenen Verfalls der Burg sind auch noch heute ihr Eingangsportal, mit den Überresten eines gemalten Doppelwappens auf dem ein Drachen zu sehen ist, sowie die Schießscharten erkennbar, die den Eingang der Burg beschützten. Zum Burgkomplex gehören auch Reste eines Gebäudes, das vermutlich als schützender Vorposten diente, die Ruine eines Herrenhauses, in dem einst die Grafen Firmian, die Herren von Mezzocorona, ihr Domizil hatten, und die Sankt Gotthard – auch Schutzheiliger der Ortschaft - geweihte Kapelle, die zu Beginn des 13. Jh. aus dem Fels gehöhlt und in kürzester Zeit zu einer Art Wallfahrtsstätte wurde, zu der die Menschen pilgerten.

Es ist absolut sicher, dass die Burg vor 1181 errichtet wurde, d. h. vor dem Jahr, als sie erstmals in Dokumenten aufscheint. Nach der neuen Lebensauffassung, die mit der Renaissance auch in den Tälern Einzug hielt, wurden die Höhlen eingerissen und mussten bequemeren und vornehmeren Wohnsitzen weichen. Dies trifft auch auf Castel San Gottardo zu, das verlassen wurde, als der Graf seinen Wohnsitz in das befestigte Palais, am Fuße des Felsens verlegte, nämlich in das heutige Castel-Schloss Firmian. Es war komfortabler, mit einem quadratischen Wachturm ausgestattet sowie mit einer robusten zinnengekrönten Schlossmauer und einem tiefen –graben umgeben.

Die Burg bzw. die Höhle wurde auch zu einer wichtigen Ausgrabungsstätte, und zwar nach dem Fund von Dinosaurier-Fossilienreste in der Letztgenannten.

Bibliographie: L. Melchiori, Il castello e l’eremitaggio di S. Gottardo a Mezzocorona, Mezzocorona, 1989

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