St. Peterskirche
Schatzkästchen des religiösen Glaubens und der Kunst aus den vergangenen Jahrhunderten
ST. PETERSKIRCHE
Laut einer lokalen Überlieferung wurde die St. Peterskirche auf der Ruine eines kleinen heidnischen Tempels errichtet. Von diesem existiert allerdings nicht die geringste Spur. Archäologische Funde aus der Römerzeit – u. a. Reste von Begräbnisstätten, Münzen und Schreibgriffel – kamen bei den Ausbauarbeiten des Friedhofs, der 1836 an die Kirche angebaut wurde, ans Tageslicht. Diese Fundstücke bestärken die Vermutung, dass der gleichnamige Hügel einst einer befestigten römischen Siedlung Platz bot.
Die Kirche wurde im Laufe des Mittelalters als Sakralbau des mittelalterlichen Marktfleckens Mezzolombardo (Medium Sancti Petri) gebaut, auf dessen Wappen auch heute noch zwei gekreuzte Schlüssel vorhanden sind, das Symbol des Heiligen. Im 16. Jh., vermutlich um 1534, wurde die Kirche neu errichtet. Dieses Datum ist nämlich im Verputz, über dem Sturz des Seiteneingangs und über dem Fenster der Altarnische, eingemeißelt. Die nach Osten ausgerichtete Hauptfassade wird an den Ecken durch zwei mächtige Strebepfeiler aus Naturstein gestützt. Das Spitzbogenportal ist durch ein hölzernes Vordach geschützt.
Um die Kirche führt ein Steinsockel. An den Seitenwänden befinden sich vorspringende dreieckige Strebepfeiler. Der im romanischen Stil errichtete Kirchturm gehört hingegen zu der vorherigen Kirche, wie aus einer Inschrift, auf gleicher Höhe mit der Altarnische, hervorgeht, die auf das Jahr 1425 verweist.
Das Kircheninnere besteht aus einem Kirchenschiff, das sich in fünf Bogenweiten unterteilt, mit Zellengewölben. Die aus rotem und weißem Naturstein bestehenden Rippen gehen von Halbsäulen aus, die sich auf gleicher Höhe mit den Strebepfeilern im Außenbereich befinden. Der Raum wird durch hohe gotische Maßwerkfenster und Fensterrosetten, in der Altarnische und an der Hauptfassade, erhellt. Es gibt drei geschnitzte Holzaltäre. Der mit Gold und Azurblau bemalte Hochaltar stammt aus dem 17. Jh. Auf seinem Altarbild werden die Madonna und die Schutzheiligen Peter und Paul dargestellt. Im Hochaltarraum, d. h. am Frontgiebel des Hochaltars, befinden sich links und rechts zwei Holzstatuen, die St. Matthäus mit dem Engel und St. Lukas mit dem Stier darstellen.
Der rechte Seitenaltar ist St. Lucia geweiht und stammt vermutlich aus der 2. Hälfte des 16. Jh. Der linke Seitenaltar ist der Rosenkranzmadonna gewidmet und besteht aus Elementen, die aus verschiedenen Epochen stammen. Die aus Nussbaum geschnitzte Kanzel zeigt auf ihren fünf Seiten eine Darstellung der Evangelisten mit vergoldeten Motiven.
Sehenswert ist auch der Balken, der den Triumphbogen durchzieht. In seiner Mitte befindet sich ein Kreuz und seitlich davon Profile, die 1617 gemalt wurden.
Zur Besichtigung: telefonische Voranmeldung in der Pfarrei.